Holi – Fest der Farben

„Your true colors are beautiful, like a rainbow“

(Cyndi Lauper, True Colors)

23.03.2019

Ich war noch nie auf einem Holi-Festival in Deutschland, obwohl ich das seit Jahren immer machen wollte, hab ich es irgendwie noch nicht geschafft.

Durch mein Praktikum in Nepal hatte ich jetzt die Gelegenheit, Holi in Nepal, also einem hinduistisch geprägten Land, zu erleben, und das war sicher ein Stück anders, als die deutschen Colour-Runs.

Hier mal eine kleine Zusammenfassung über Holi allgemein und meine Erlebnisse des Tages

Wann wird Holi gefeiert?

Holi ist das hinduistische Frühlingsfest, welches immer am ersten Vollmondtag des Monats Phalgun (immer so im Februar/März) gefeiert wird. Dieses Jahr war das der 20.03.

Wieso wird Holi eigentlich gefeiert?

Die Bedeutung der meisten hinduistischen Feste ist sehr vielschichtig und oft geht es im Groben um das Gleiche. Das Feiern von Holi steht im spirituellen Sinne für den Sieg des Guten über das Böse, in der Natur symbolisiert Holi den Sieg des Frühlings über den Winter (passend dazu ja dieses Jahr sogar am Frühlingsanfang😋). Auch steht Holi für Versöhnung und das Kastensystem, welches in Nepal und Indien noch sehr stark gelebt wird, scheint an diesem einen Tag keine Bedeutung zu haben.

Wie wird Holi hinduistisch gefeiert?

Es gibt verschiedene Traditionen und die Feste gehen in einigen Teilen Indiens bis zu 10 Tage lang. Zu den Traditionen gehört es z. B., eine Strohfigur zu verbrennen, welche die Dämonin Holika symbolisieren soll, mit welcher sich viele Mythen beschäftigen.

Die bekannteste und auch in der westlichen Welt übernommene Holi-Tradition ist allerdings natürlich die ausgelassenen Schlachten mit Gulal, dem bunten Pulver. Früher bestand dies aus verschiedenen Blüten, die eine heilende Wirkung haben sollen, heutzutage sind es aber meistens synthetische Farben. Anders als auf den Holi-Festivals der westlichen Welt ist aber auch Wasser ein großer Bestandteil der Schlachten. In „Lolas“, kleinen Plastikbeuteln, wird Wasser, oder gefärbtes Wasser, abgefüllt. Die Lolas werden zugedreht und auf andere Menschen geworfen (eine Sache, die mir an Holi nicht so gut gefallen hat, weil der Plastikmüll auf den Straßen liegen bleibt und weil es richtig doll weh tun kann, wenn man so ein Teil abbekommt😒) Die Menschen sind ausgelassen und ziehen durch die Stadt und viele konsumieren Alkohol oder andere Rauschmittel, auch wenn das hier ansonsten sehr verpönt ist.

Wie war mein Holi?

Bunt, bunter, kunterbunt!

Zuerst haben wir mit unseren Kids Holi gefeiert, was allen super viel Spaß gemacht hat, vor allem natürlich den Kindern, die es sehr auf uns Volunteers abgesehen hatten. Dementsprechend waren wir auch fast alle ziemlich schnell komplett nass und voll mit Farbpulver. Die Angst, dass unsere weißen T-Shirts durch das Wasser durchsichtig werden, war auf jeden Fall unbegründet, sie blieben ja nicht weiß😂. Nach dem ca. 2 Stunden Holi im Self Help Nepal sind die Kids dann duschen gegangen, vor allem weil sie durch das Wasser ziemlich gefroren haben. Wir sind dann zurück zu unserem Apartment, wo wir ziemlich von den Nachbarskindern genervt wurden, die sogar Lolas über die Mauer in unseren Garten geschmissen haben (Zitat Toni:“Das tat abartig weh, ich dreh mich um, damit sie meine Tränen nicht sehen.“). Danach sind Pia, Hanna, Helena und ich noch mit ein paar von den Apartment-Boys (also ehemalige Heimkinder, die jetzt aufs College gehen und quasi in einer WG in der Nähe der beiden Häuser wohnen) in die Stadt gelaufen. Fast schon wieder getrocknet, wurde das Ganze durch Kamal wieder geändert, der insgesamt 3 Eimer Wasser über mich gelehrt hat. Der Weg in die Stadt war beschwerlich, da überall auf den Straßen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nur auf vorbeikommende Menschen gewartet haben, um sie nass zu machen und ihnen Happy Holi (Äppi Oli) zu wünschen. In Thamel angekommen wurde das ganze noch extremer. Dort tobte wirklich die riesen Holi-Party und als junge, ausländische Mädchen waren wir Opfer Nr. 1…. Ständig kamen Menschen, vor allem junge Männer, die uns Farbe ins Gesicht und in die Haare geschmiert haben. Es lief auch viel Musik, es wurde getanzt und durch die Straßen gezogen. Am Durbar Square, wo viele hinduistische Tempel sind, war besonders viel los, für unseren Geschmack fast schon zu viel, da die Leute auch nicht locker ließen wenn wir versuchten, den Farben zu entgehen. Cuties des Tages waren auf jeden Fall die Apartment Boys, die so gut es ging versuchten, uns vor den Farb-„Angriffen“ zu beschützen (außerdem hat mir Norden seine komplett eingesaute aber ziemlich cool aussehende Jacke geschenkt😍🙈) Nach 4 Stunden in der Stadt waren wir super bunt, super fertig aber auch super glücklich.

Holi war also alles in allem ein anstrengender, aber auch echt witziger und spannender Tag und es war eine tolle Erfahrung, dieses Fest an einem Ort mitzuerleben, wo das Ganze auch eine tiefere Bedeutung hat. ☺️🎉

Hier noch ein paar Bilder, erkennt ihr mich wieder? 😂

back:Dany Lenja Annabel Caro ich Levent front:Pia Toni Sangita
(Hanna die Moorleiche und Ich😂❤️)
(super süßes Bild von Pia und der kleine Devi)
(super süßes Bild von Lenja und der kleinen Devi)
(super süßes Bild von mir und der kleinen Ayusa)
(Pia und ich, natürlich super süß)
(Tabea, Annabel und Ich)
(Hanna und ich mit Rinchen)
(fast alle Volunteers mit 2 Didis, Tilak und Kids)
(Hanna, Helena, Pia und Ich am Durbar Square)
(Pia, Hanna, Helena, Ich, Kamal, Xunil, Rapten, Norden)
(besagte Jacke – I love it!)
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