„It’s not the mountains we conquer, but ourselves.“
(Edmund Hillary)
12.06.2019
Wie ich schon mal in dem Beitrag über meinen Ausflug nach Nagarkot erwähnt habe (02.03.19), habe ich mir nie viel aus den Bergen gemacht, Wandern war nicht meins und von Schnee braucht man bei mir gar nicht anzufangen… Seit ich hier bin hat sich das geändert (außer meine Abneigung gegenüber Schnee, die kann glaub ich nichts kurieren😂). Ich war mir immer unsicher, ob ich während meiner Zeit hier Trekken gehen möchte, immerhin hieße das, die Kinder nicht zu sehen um Wandern zu gehen, und das mit meinem etwas kaputten Fuß… Aber irgendwie gehörte es für mich dazu, vor allem da Trekken im Himalaya nach einem ganz besonderen Abenteuer klang, welches ich mir dann doch nicht entgehen lassen wollte. Dazu kam, dass Hanna auch trekken wollte, so hatte ich also auch schon meine ideale Partnerin. Entschieden haben wir uns (bzw eher Hanna hat das entschieden, ich hatte absolut keinen Plan😂) für den Helambu-Gosainkunda-Trek von Sundarijal nach Dhunche, also keine klassische Bergbesteigung, sondern eher eine Wanderung von A nach B.
Am Sonntag, den 12.05. ging es frühmorgens für uns los und über das Abenteuer Trekking will ich euch natürlich auch berichten.
Die Eckdaten zu unserem Trek:
Name: Helambu-Gosainkunda-Trek
Länge: 69.1km
Höhendifferenz: 1387m – 4653m
Aufstieg insgesamt: 5339m
Abstieg insgesamt: 4713m
Dauer: 5 – 6 Tage
Die Eckdaten zu uns:
Hanna und Fides, ohne Guide
Fides mit kaputtem Fuß
Hanna hatte Erdkunde 4 stündig und kann zumindest gut Karten lesen
Und es sollte erwähnt werden, dass wir weder warme Jacken, noch eine Mütze, Handschuhe oder Trekkingstöcke dabei hatten😅.
Den Rest des Beitrags werde ich wie ein kleines Tagebuch halten, um von den Tagen und Tagesrouten einzeln berichten zu können.
Tag 1: Sundarijal – Pati Bhanjyang
Gestartet sind wir am 12.05. um 6 Uhr morgens von unserem Apartment aus. Mit dem Bus ging es nach Sundarijal, ca. eine Stunde Fahrt von Kathmandu entfernt und auf 1387m gelegen. Von dort aus sind wir zuerst durch den Shivapuri Nationalpark hochgelaufen. Unsere erste Pause fand schon um 8 Uhr statt, wir hatten allerdings auch noch nicht gefrühstückt😋. Beim Frühstück habe ich auch meine Idee, ein Videotagebuch zu filmen, das erste Mal in die Tat umgesetzt. Hanna hat mich zuerst sehr kritisch angeschaut, war aber am Ende des Treks auch überzeugt davon, dass es eine gute Idee war☺️. Der Weg führte durch Wälder genauso wie durch kleine Dörfer, in einem hat uns eine super süße nepalesische Omi den Weg gezeigt und uns mit einem Luftkuss verabschiedet. Außerdem haben wir auf unserem Weg viele Schulkinder gesehen, die von ihren Dörfern aus runter nach Sundarijal laufen müssen, und nach der Schule auch wieder hoch… Es wurde schon am ersten Tag anstrengend, da wir zuerst 1000m hoch auf einen Pass mussten, das Ganze im strahlenden Sonnenschein. Im Nationalpark führen viele Treppen nach oben auf den Pass, was nicht wirklich Spaß macht, vor allem nicht, wenn man denkt, oben ginge es ein bisschen flacher weiter und am Ende der Treppe wartet eine neue Treppe… Eine schöne Pause gab es in einem kleinen Waldstück, hauptsächlich, weil ich auf einem Baum klettern wollte😂. Den Pass haben wir nach 3 1/2 Stunden erreicht, viel schneller, als wir dachten. So waren wir dann auch schon um 14:00 an unserer eigentlichen Endstation für den Tag, in Chisopani. Wir haben uns dann aber dafür entschieden, weiter zu laufen und sind schlussendlich in Pati Bhanjyang gelandet, auf ca. 1800m. In dem kleinen Dorf gibt es keine Lodge oder ein Hotel, wir haben bei einer Familie übernachtet, die ein „Zimmer“ vermietet. Die Anführungszeichen habe ich aus dem Grund gesetzt, dass das Zimmer eher ein Schuppen war, zusammengebaut aus Blech, Holz, Lehm, Steinen und einer Plastikplane, die als Dach diente. Die Familie war aber sehr lieb und das Dal Bhat, was uns die Ama (Nepali für Mama), gekocht hat, war auch echt lecker😋.
Schockiert hat mich an diesem Tag zuerst die Smogwolke über Kathmandu, welche man von oben wirklich sehen kann. Der Gedanke, dass wir normalerweise in dieser Wolke leben ist etwas beunruhigend… Das Zweite, was ich schockierend fand, waren die Erdbebenschäden, die wir vor allem in Sundarijal gesehen haben. Auch vier Jahre nach dem Erdbeben sind an vielen Orten immer noch beschädigte Häuser und Ruinen zu sehen.
(Staircase to heaven? Das Hochlaufen war eher hell…)
(wieso Trekken wenn man auch auf Bäumen chillen kann?)
(Ruinen in Chisopani)
Tag 2: Pati Bhanjyang – Kutumsang
Der zweite Tag hat mit etwas Regen bekommen, was uns und unseren Rucksäcken durch den passenden Regenschutz aber nichts ausgemacht hat und eher eine willkommene Abwechslung zur Hitze des Vortags war. Auf dem ersten Teil der Strecke ist uns ein Hund gefolgt, was Hanna sehr gefreut hat (sie freundet sich gerne mit fremden Hunden an). Im dauernden Auf und Ab ging es für uns weiter durch kleine nepalesische Dörfer und Wälder und wieder vorbei an vielen Schulkindern. Um 12:00 haben wir hinter Chipling (2150m) eine Mittagspause eingelegt (und die Tradition begonnen, jeden Tag zwei Gummifrösche zu bekommen😋). Das Auf und Ab bedeutet, von 1800m auf 2400m hoch, dann wieder auf 2200m runter, nur um dann wieder auf 2570m hoch zu müssen… Das ist eben der „Nachteil“ an einer solchen Route, man muss manchmal mit dem Wissen runterlaufen, dass man am gleichen Tag noch hoch muss😅. Nachmittags wurde es wieder super heiß, sodass wir vor unserem Ziel nochmal eine Pause auf einer wunderschönen Wiese gemacht haben. Auf der Wiese standen 2 Felsen, auf welche natürlich geklettert wurde, und wir hatten eine super gute Aussicht auf Schneeberge, die zum Langtang gehörten. Um 17:00 sind wir an unserem Tagesziel in Kutumsang angekommen. Wir hatten Glück, durch die Nebensaison haben wir ein Hotelzimmer mit Queen-Size-Bett und heißer Dusche für 700NPR bekommen😍. Die Hotelbesitzer hatten außerdem ein super süßes Baby, mit dem Hanna und ich gespielt haben🙈. Abends sind wir früh ins Bett gegangen, weil wir am nächsten Morgen den Sonnenaufgang anschauen wollten.
(ich liebe die verschiedenen Grauabstufungen der Berge)
(auf dem Felsen)
(Hanna)
(die wichtige Frage: wieso in Socken? )
(with a view)
(der erste Schneeberg, den wir gesehen haben)
(❤️)
(natürlich hab ich nur Augen für das Baby😍)
(Dörfer aus solchen Blechhütten gibt es hier viele)
(domestizierte Wasserbüffel)
(kleines Päuschen)
Tag 3: Kutumsang – Gopte
Unser Vorhaben, den Sonnenaufgang anzuschauen, ist leider gescheitert, weil wir zu spät dran waren… 😂 Aber wir konnten trotzdem noch eine schöne Aussicht auf Schneeberge und die gerade aufgegangene Sonne genießen. Tag 3 war der bis dahin anstrengendste. Insgesamt waren wir 10 Stunden unterwegs auf unserem Weg nach Gopte. Zuerst ging es in der Morgenhitze viele Treppen hoch bis nach Magengoth (3500m). Glücklicherweise führte der Weg auch oft durch Wald, weswegen wir zumindest nicht die ganze Zeit in der Sonne laufen mussten. Jetzt im Mai ist die Zeit, in der der Rhododendron, die nepalesische Nationalpflanze, blüht, was die Wälder mit pinken und weißen Farbtupfen übersäht. Nach Magengoth ging es durch eine Art Schlucht wieder etwas nach unten. Inzwischen waren wir sogar in den Wolken, was dem Ganzen eine geheimnisvolle Stimmung verpasst hat. Irgendwann kamen wir an eine Kreuzung und hatten die Wahl, den alten oder den neuen Weg zu gehen. Wir haben uns für den alten entschieden, da dieser auf den nächsten paar Metern nicht bergauf ging. Dafür sind wir aber in einem erdrutschgefährdeten Gebiet gelandet… Man konnte wirklich sehen, wo Steine den Berg runtergerollt waren und ganze Bäume umgerissen haben. Die Wolken und der eingesetzte Regen haben der Szenerie eine fast schon gruselige, bedrohliche Stimmung verliehen. Aus dem Gebiet raus, angekommen in Tadeparti, haben wir noch einmal Pause gemacht, bevor wir durch Nebel und auf nassen, glitschigen Steinen weiter nach unten gelaufen sind, obwohl wir eigentlich noch 200m höher mussten… Die Motivation war nicht mehr so ganz anwesend, aber schließlich haben wir um 18 Uhr Gopte erreicht, wo wir das erste Mal abends in der Lodge andere Trekker getroffen haben, zwei Deutsche, zwei Franzosen und drei Nepalesen. Bei den sehr kalten Temperaturen nachts war ich dann auch das erste Mal wirklich froh, meinen Sumo-Pulli mitgenommen zu haben. Den Sumo-Pulli habe ich in meiner ersten Woche hier in Nepal gekauft, als es noch ziemlich kalt war. Der Name kommt daher, dass man in dem Pulli ein bisschen aussieht wie ein Sumoringer, aber er ist super schön warm und ich liebe ihn.
(das was wir vom Sonnenaufgang gesehen haben)
(in den Wolken angekommen)
(wir lassen uns halt nichts entgehen…)
(Rhododendron)
Tag 4: Gopte – Phedi
Eigentlich war der Plan, am vierten Tag über den Pass zu gehen, weswegen wir schon um 6:30 in Gopte losgelaufen sind, zusammen mit den Franzosen, die uns aber schnell hinter sich gelassen haben (zu unserer Verteidigung, zwei Erwachsene trainierte Männer vs zwei Trekking Anfängerinnen, eine davon mit Fußproblemen). Wir sind an Tag 4 auch endlich auf die Idee gekommen, uns eine Bambusstange am Wegrand abzusägen, weil Trekkingstöcke bei unserer Ausrüstung fehlten😂. Diese Bambusstangen haben uns tatsächlich die nächsten Tage lang sehr gute Dienste geleistet, ich weiß um ehrlich zu sein nicht, wieso wir auf diese Idee nicht schon früher gekommen sind… Die Wanderung an diesem Tag war auf jeden Fall die nervenaufreibendste und schlimmste für mich. Das lag vor allem daran, dass wir nach einer guten Stunde Wanderung über einen eingeschneiten und gefrorenen Sturzbach laufen mussten. Der Weg, der sonst einfach ein bisschen durch den Bach führen würde, war gefroren, nach rechts ging es hoch, wo auch Schnee lag, und links ging es den vereisten Bach runter. Der Weg war ca. so breit wie ein Fuß. Ich hoffe, meine Beschreibung hat irgendwie Sinn ergeben und es ist ungefähr vorstellbar. Wir mussten also auf dem schmalen, rutschigen Weg auf die andere Seite und wussten, wenn wir ausrutschen würden wir erstmal ungefähr 10m auf der Eisfläche runter rutschen und dann auf den Felsen aufkommen (definitiv kein schöner Gedanke). Mir hat das ganze wirklich Panik gemacht, das war der einzige Moment auf dem Trek, wo ich wirklich Angst hatte und ich muss sagen, dass ich in meinem Leben noch nie so direkte Panik hatte, dass mein Leben innerhalb der nächsten Minuten sein Ende finden könnte. Den that’s-what-he-said Witz, der mir in dem Moment eingefallen ist, nennt man glaube ich Galgenhumor… Nachdem wir die Überquerung erfolgreich überstanden hatten, mussten wir auf unserer Wanderung noch über acht weitere verschneite Sturzbäche, die aber alle nicht so vereist und deswegen leichter zu überqueren waren. Um 11:15 waren wir in Phedi und mussten uns entscheiden, ob wir noch am selben Tag über den Pass laufen oder die Nacht in Phedi bleiben wollen, was bedeutet hätte, dass wir einen Tag mehr brauchen würden, als geplant. Die Franzosen, die früher als wir in Phedi angekommen waren, hatten die Entscheidung getroffen, in Phedi zu bleiben, was wir dann auch gemacht haben. So war der Tag im Vergleich zu den anderen sehr kurz, wir haben noch eine kleine Wanderung mit Martin und Thibaut unternommen und in der Lodge Karten gespielt. Die Nacht auf 3700m war super super kalt und unangenehm, trotz zwei Extradecken und so ungefähr allen Klamotten an, die wir hatten.
(noch im Halbschlaf feat. Sumo-Pulli)
(der vereiste Weg)
(ein kleiner Ausschnitt aus dem Videotagebuch)
Tag 5: Phedi – Laurebina
Auch an Tag 5 ging es für uns früh los, weil uns bis auf den Pass noch 900 Höhenmeter fehlten. Es ging aber super gut los, schon nach 1,5 Stunden waren wir im Phedi High Camp, von wo aus es nur noch 400 Höhenmeter waren. Im Phedi High Camp wurden uns mal wieder das Ausmaß des Erdbebens von 2015 im Langtang Gebiet klar. Nach dem schweren Erdbeben war der Langtang Nationalpark nämlich für eine komplette Trekkingsaison gesperrt, wodurch vielen Menschen hier ihr Lebensunterhalt fehlte, da ihre Hotels nicht mehr besucht wurden. Seit 2015 haben also viele Menschen das Gebiet verlassen, selbst an Orten, die nicht schlimm vom Erdbeben betroffen waren. Das Phedi High Camp ist heute nur noch eine Ruine und kein Hotel mehr.
Auch auf dem Weg hoch auf den Pass, der nach dem High Camp steiler und anstrengender wurde, lag Schnee, aber wir hatten keine Stelle, die so schlimm war wie der erste Sturzbach am Vortag. Um 11:45 standen Hanna und ich dann auf dem Laurebina-Pass. 4660m hoch. Das Gefühl, nach vier Tagen Wandern den höchsten Punkt erreicht zu haben, war unbeschreiblich. Wir waren beide super glücklich und stolz und haben uns, um den Moment gebührend zu feiern, zwei Gummifrösche gegönnt😋. Für einen kurzen Moment hatten wir sogar Sonnenschein und somit wunderschönes Licht auf den Schneebergen und dem Gebirgssee oben am Pass. Nach einer kurzen Pause und Fotosession haben wir uns wieder auf den Weg gemacht, denn wir waren ja noch nicht am Ziel unserer Tagesetappe. Der Gedanke, dass wir uns ab jetzt quasi auf dem Abstieg befinden, gab uns Antrieb. Es ging Richtung Gosainkunda, weiterhin durch Schnee (da mussten dann die improvisierten Handschuhe aus dicken Socken an den Start😂). Gosainkunda, eigentlich unser Tagesziel, haben wir nach ungefähr einer Stunde erreicht. Der Gosainkund ist ein für Hindus heiliger See auf 4300m. Das Wetter wurde wieder schlechter mit Regen und Hagel, was dem See aber eine ganz besondere Atmosphäre verliehen hat. Alles sah aus, als hätte man einen schwarz/weiß Filter über die Landschaft gelegt. Auch in Gosainkunda sind die Spuren des Erdbebens deutlich erkennbar. Früher, das habe ich auf Bildern gesehen, zog sich das Dorf fast an der ganzen rechten Seeseite entlang, heute besteht es aus vielen Ruinen und zwei Lodges. Hanna und ich haben beschlossen, dass wir noch weiter gehen wollten, vor allem, um eventuell am nächsten Tag schon wieder zurück nach Kathmandu zu kommen. Obwohl sich bei uns beiden die Höhe durch Kopfschmerzen bemerkbar gemacht hat, sind wir also noch zwei Stunden lang weiter gelaufen. Auf dem Weg haben wir uns zwischenzeitlich ein bisschen auf den Arm genommen gefühlt, weil wir mal wieder hoch laufen mussten, obwohl es ja für uns der „Abstieg“ war (aber sowas kann man ja auch bei einer Wanderung von A nach B nicht wirklich sagen). Ein bisschen zu spannend für meinen Geschmack war war, dass wir uns irgendwann in einer Gewitterwolke wiedergefunden haben. Es ist ein seltsames Gefühl, den Donner quasi komplett um sich herum zu haben. Um 16 Uhr sind wir in Laurebina, auf 3900m, angekommen, wo wir eine vergleichsweise angenehme Nacht verbrachten und auch nicht alle unsere Klamotten tragen mussten, sodass ein paar zum Trocknen aufgehängt werden konnten.
(am Anfang unseres Wegs)
(Schnee in der Ruine des Phedi High Camps)
(Gebirgssee auf dem Pass)
(Hanna und ich auf dem Pass)
(ich liebe den Kontrast)
(ein wohlverdienter Frosch)
(das Polaroid-Foto war leider überbelichtet)
(Gosainkund)
(Ich am Gosainkund)
(Gosainkund)
Tag 6: Laurebina – Dhunche
Für den sechsten Tag hatten wir uns vorgenommen, zurück nach Kathmandu zu kommen. Das hieß, wir mussten bis 13 Uhr in Dhunche, auf 1900m gelegen, um dort einen Bus zu nehmen. Morgens hatten wir von unserer Lodge in Laurebina aus nochmal einen fantastischen Ausblick auf Schneeberge, der uns auch das erste Stück des Weges noch begleitet hat. Während wir am Anfang noch nur durch Rhododendron-Wälder liefen, änderte sich die Vegetation mit abnehmender Höhe schnell wieder und das erste Mal seit Tagen wurde die Umgebung wieder richtig grün. Es tat gut, durch schattige Wälder zu laufen, da es schnell sehr heiß wurde. In Sing Gompa gab es eine kleine Pause und den ersten Frosch. Während beim Aufstieg unsere Stärke definitiv unsere Ausdauer und nicht unsere Schnelligkeit war, hatten wir bergab ein ordentliches Tempo und haben endlich auch mal Menschen überholt😂. Der Weg war wirklich schön, wir haben Musik gehört und uns gefreut, dass wir unseren Plan, sechs Tage unterwegs zu sein, trotz der Etappenänderung einhalten zu können.
Kleiner Fail des Tages: nachdem wir beide es geschafft haben, steinige und rutschige, nasse oder vereiste Wege und Erdrutschgebiete unfallfrei zu überstehen, musste ich natürlich am letzten Tag auf normalem Waldweg zwei Mal stolpern und hinfallen, innerhalb von 20 Metern… 😂 Großer Fail des Tages: der letzte Bus aus Dhunche fuhr nicht, wie wir dachten, um 13 Uhr, sondern um 12 Uhr. Das haben wir erfahren, als wir um 12:30 in Dhunche ankamen… Also mussten wir noch eine Nacht in Dhunche bleiben.. Wir hätten uns also eigentlich viel mehr Zeit lassen können, was uns ein bisschen genervt hat. Lustig war aber Hannas Bekannter, der zwischen Dhunche und Kathmandu wohnt und den Hanna noch für einen Tag besuchen wollte. Er wollte nämlich, als er erfahren hat, dass wir heute keinen Bus mehr kriegen würden, bei der Polizei anrufen, damit sie den Bus, welcher um 12 gefahren war, anhält und uns dann zum Bus fährt😂😂. Typisch Nepal kann ich dazu nur sagen, wir haben das Angebot aber nicht angenommen.
(Rhododendron und Schneeberge❤️)
(plötzlich war wieder alles grün)
(ich mag es, das Tattoo in Bildern zu haben❤️)
(weil wir uns beeilt haben konnte ich nix pflücken 😣😂)
Tag 7: Dhunche – Kathmandu
Über den letzten Tag gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Wir haben um 7 Uhr morgens den Bus genommen, der uns wieder nach Kathmandu bringen sollte. Die Fahrt war ungemütlich, da nepalesische Busse einfach eng sind und außerdem ging es auf schlechten Straßen und in ständigen Kurven bergab, wodurch mir ziemlich schlecht geworden ist. Bei nepalesischen Straßen und Busfahrten ist man danach meistens froh, wenn noch alle Organe an der richtigen Stelle sind.. Froh waren Hanna und ich auch, als wir nach sieben Stunden Fahrt endlich wieder zuhause ankamen, uns ausruhen und vor allem duschen konnten😊😝.
Ich bin sehr sehr glücklich darüber, dass ich die Entscheidung getroffen habe, Trekken zu gehen. Hanna und ich waren ein super Team und haben zusammen ein echtes Abenteuer erlebt. Anstrengende Wanderungen, kritische Situationen und kalte Nächte haben wir gut überstanden und haben den Trek ohne Erfahrung oder Guide geschafft. Auf unserem Weg haben wir nicht nur super schöne und beeindruckende Landschaften gesehen, sondern wie schon erzählt auch Einblicke in das Leben von Nepalesen bekommen, die in kleinen Dörfern leben, weit entfernt von Internetzugang, zuverlässiger Elektrizität und fließendem warmen Wasser. Ich habe in der Zeit viel über Privilegien und unseren Lebensstandard nachgedacht (eventuell schreibe ich auch mal über dieses Thema). Alleine, dass wir die Lebensweise dieser Menschen sehen könnten, ist ein riesiges Privileg, die meisten Menschen, die dort leben, werden Nepal nie verlassen. Das Trekken war körperlich auf jeden Fall das Anstrengendste, was ich bis jetzt in meinem Leben gemacht habe, aber ich, bzw vor allem mein Fuß, hat das alles viel besser ausgehalten, als ich es erwartet hatte. Wir hätten definitiv besser packen können (irgendwann sehr schnell waren halt alle Sachen komplett durchgeschwitzt und wurden auch nicht mehr trocken) und duschen war auch nicht so einfach, aber sowas stört einen auf einem Trek einfach gar nicht, zumal es bei der Person mit der man unterwegs ist ja nicht anders ist😂. Hanna und ich hatten eine super Zeit zusammen, ich hatte mir wirklich keine bessere Trekkinpartnerin suchen können❤️.
Dieser Beitrag kam jetzt super spät, I’m sorry for that. Ich hoffe, er ist einigermaßen übersichtlich und informativ und nicht zu durcheinander, obwohl er so lang ist. Falls euch noch irgendwas interessiert oder ich noch einen Post mit mehr Bildern machen soll, sagt einfach Bescheid☺️.