Nagarkot – Ein Trip mit Aussichten

„Life isn’t the amount of breaths you take, it’s the moments that take your breath away“

(Hitch)

02.03.2019

Da mein Praktikum hier in Kathmandu freiwillig ist, habe ich natürlich auch die Möglichkeit, ein paar Tage nicht im Haus zu sein, zu reisen und den Rest des Landes zu erforschen.

Den Trip nach Nagarkot eine Reise zu nennen wäre übertrieben, zweitägiger Ausflug trifft das Ganze schon eher, aber in diesen zwei Tagen habe ich viel erlebt und vor allem vieles gesehen.

Der Start ging ein bisschen daneben, da wir -Tabea, Annabel, Helena und ich- etwas verspätet am Donnerstag gegen 16:30 aufbrachen und deswegen den Anschlussbus in Bhaktapur verpassten… Also mussten wir mit dem Taxi ins Bergdorf fahren, was bei der unbefestigten Straße und dem kleinen Auto schon ein Abenteuer für sich war…

Nagarkot ist ein kleines Dorf in den Bergen des Kathmandutals, also noch nicht wirklich im Himalaya. Das Dorf liegt 2195m hoch, also ca 1000m höher als Kathmandu. An sich hat das Dorf nichts besonderes, viele kleine Hotels, da viele Leute hier her kommen. Das Besondere ist der unglaubliche Ausblick auf den Himalaya und runter ins Tal.

Die erste Nacht waren wir im „Hotel at the end of the Universe“, in einem Raum der „Space Room“ hieß und mit seiner Form (rund) und vor allem der Beleuchtung (ein Fahrrad mit Lichterkette an der Decke) tatsächlich etwas spacy aussah😅. Nach einer super kalten Nacht standen wir früh auf, um den Sonnenaufgang über dem Himalaya vom Dach eines Hochhauses anzuschauen. Wir hatten unglaubliches Glück, die Sicht war fantastisch und die Sonne so klar über den Bergen aufgehen zu sehen, wie wir es konnten, ist auch in Nagarkot nichts alltägliches.

Nach dem Frühstück brachen wir zu einer kleinen Wanderung auf, die sich durch mehrmaliges Verlaufen und Ausblick bestaunen doch ziemlich lange zog. Tagsüber wurde es auch wirklich super schön warm und sonnig, sodass wir nach der Nacht wieder auftauten😊 (und ich es schon wieder geschafft habe, einen Sonnenbrand zu bekommen – an dieser Stelle einen kleinen Applaus für mich😝). Ich habe wirklich wenig so schöne und beeindruckende Ausblicke in meinem Leben gehabt. Sogar den Mount Everest konnten wir sehen, auch wenn er um ehrlich zu sein nicht sehr monumental und nicht mal größer als andere Berge aussah, weil er einfach zu weit weg war. Trotzdem stand auf meiner Nepal-Bucketlist, den Mount Everest zu sehen, das kann ich jetzt abhaken✔️. Ein anderer Teil unser Wanderung führte durch einen Wald, der fast schon wie ein kleiner Dschungel war. Die Landschaften wechseln sich hier echt extrem ab, ich bin auch mal gespannt wie das im Tiefland von Nepal aussehen wird. Die Wanderung war also abwechslungsreich und hat super viel Spaß gemacht, wir haben auch echt gute Musik gehört und kleine Tanzeinlagen im Wald eingelegt (sah ziemlich dumm aus😂). Abends konnten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang sehen und sind danach nur noch ins Bett gefallen, ich glaube so früh (20:30) bin ich hier in Nepal noch nie schlafen gegangen.

Am zweiten Morgen hatten wir weniger Glück mit der Sicht, es war wolkig und auch ziemlich neblig, was aber auch unglaublich cool im Tal aussah, total mystisch und zauberhaft. Trotzdem wollten wir uns den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen und waren schon vor dem Frühstück über eine Stunde wandern. Die Berge hat man kaum gesehen, dafür war das Licht am Himmel wunderschön🙈. Nach dem Frühstück haben wir unsere Rucksäcke gepackt und haben uns auf den Heimweg gemacht, sind allerdings diesmal, einfach weil wir Lust auf mehr Wanderungen hatten, diesmal von Nagarkot nach Bhaktapur gelaufen – fast 4 Stunden und meistens bergab, mein kaputter Fuß hasst mich deswegen… Aber auch der Weg war sehr schön, mit tollen Ausblicken ins Tal, und sogar an Rapsfeldern sind wir vorbei gekommen (ich dachte das wäre die deutscheste Pflanze ever😂). Etwas anderes was uns aufgefallen ist, waren die vielen Baustellen bzw Häuser die neu gebaut wurden. Ich vermute, dass das tatsächlich noch Spuren vom Erdbeben 2015 sind… Aber nach der langen Wanderung sind wir jetzt alle ziemlich kaputt..😝

Ich war wirklich immer ein Sommer Sonne Strand Mensch, habe auch nie Urlaub in den Bergen gemacht, mochte Wandern nie besonders gerne und Schnee finde ich sowieso blöd. Nach Nagarkot bin ich eigentlich vor allem mit, weil ich dachte, wenn man schon mal in Nepal am Himalaya ist, muss man ihn auch gescheit sehen und ein bisschen wandern. Jetzt, nach dem Ausflug, habe ich die Faszination der Berge total aufgesogen, ich habe wirklich selten so etwas schönes gesehen (Sonnenaufgänge über dem Meer sind ja auch super, aber den Sonnenaufgang über dem Himalaya kann glaub ich nichts toppen) und auch das wandern hat mir super viel Spaß gemacht. Inzwischen habe ich auch richtig Lust, trekken zu gehen, hoffentlich wird das während meiner Zeit hier was.

Das Land hat so unglaublich viel Schönheit zu bieten, ich bin völlig begeistert und freue mich schon sehr auf alles, was an Reisen hier noch auf mich zukommt🙈❤️

(Wir hatten so Glück mit der Sicht)

(Der Sonnenaufgang am Freitag😍)
(Der Mount Everest – yep, das kleine Teil)

(Der kleine neben dem größeren in der Mitte)

(Wir 4 auf Wanderung)

(Der Space Room😂)

(Ausblick auf der Wanderung, I’m dying)

(Der Sonnenuntergang)

(Der zweite Sonnenaufgang, schaut euch diesen Himmel an😍)

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